Fischereimuseum Bergheim an der Sieg

Panorama of: Fischereimuseum Bergheim an der Sieg (c) by Fischereimuseum Bergheim an der Sieg. All rights reserved.
Description [EN]
Der Fischfang bildete über viele Jahrhunderte die Lebensgrundlage für die Menschen an der Sieg. Er prägte den Alltag der Fischer und zeigte deutlich ihre enge Ver- bundenheit mit der Natur. Ein guter Fischer kannte die Ge- wohnheiten der Fische sowie die Eigenheiten der Gewässer und wählte die dazu passende Fangmethode. Dieses Wissen – über Generationen weitergegeben – war von wirtschaft- licher Bedeutung für die gesamte Region. Ein erfolgreicher Fang brachte nicht nur den Fischern und ihren Familien ein Auskommen, sondern auch Korbmachern, Netzstrickern, Bootsbauern, Händlern und Gastwirten Beschäftigung und Verdienst. Die Fischerei-Bruderschaft zu Bergheim an der Sieg entstand im Mittelalter aus der Gemeinschaft von 14 Fischerfamilien. Das Kloster Vilich verlieh ihnen die Fischereirechte für die Siegmündung und die rechte Rheinseite zwischen Beuel und Mondorf. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich eine zunft- ähnliche Bruderschaft und wurde zu einer Lebens-, Glau- bens- und Arbeitsgemeinschaft. Auch nach dem Ende der beruflichen Fischerei Mitte des 20. Jahrhunderts besitzt die Bruderschaft nach wie vor die Fischereirechte. Heute übernimmt sie wichtige Aufgaben im Bereich Bildung, Traditionspflege und Naturschutz in der Siegaue. Die Siegaue im Mündungsbereich der Sieg zum Rhein wird von der Dynamik beider Flüsse geprägt. Dauer und Zeitpunkt der Überflutungen bestimmen hier maß- geblich das Artengefüge ihrer Tier- und Pflanzenwelt. Auf engstem Raum wechseln sich kurzlebige Krautfluren, Uferröhrichte, Hochstaudenfluren, Auenwälder, Pappel- forste und Auenwiesen ab. Diese einzigartige Auenland- schaft beherbergt viele seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten. Sie ist seit 1986 Naturschutzgebiet und gleichzeitig ein beliebtes Naherholungsgebiet. Die Sieg selbst zählt heute wieder zu den fischreichsten Flüssen Deutschlands.